Das nächste Jahr kommt.
Was war es nun: ein gutes Jahr, das beste Jahr, das schlimmste Jahr- einfach nur ein Jahr?
Meine Blogeinträge und meine Artikel bei neon.de helfen mir, mich zu erinnern und helfen mir, die Motive dieses Jahres zu rekapitulieren.
Was sich als erstes Hauptmotiv abzeichnet, war meine Verbitterung. Grund war mein jahrelanger Job bei Jamara. Meine Verbitterung habe ich leider auf meine gesamte Umwelt projiziert. Ich war so neidisch auf alles und auf jeden. Einen neuen Job suchen war unter 18 und ohne Führerschein aussichtslos. Der Job war aber stellenweise so schrecklich für mich, stand in keiner Relation zu den Jobs anderer.. wenn sie denn einen hatten. Als Zeuge für meine argumentlose Wut steht hier
folgender Artikel.
Mittlerweile habe ich zumindest ein bisschen dazu gelernt. Klar bin ich immer noch etwas neidisch auf Leute, die nie arbeiten mussten. Aber für meine Noten gibt es keine Rechtfertigung. Und Neid ist keine Lösung.
Was zu meiner Verbitterung leider noch mehr beigetragen hat, waren dann noch diese ganzen anderen Faktoren. Fremdbestimmung.
Da war Stress in der Schule, verstärkt noch durch eine Arbeit, die mir keinen Spaß gemacht hat. Dann war das ewige hin und her mit der Theatergruppe. Aussteigen, einsteigen. Die eine Rolle, dann doch die andere. Enttäuschung. Dann noch der Führerschein. Einfach
alles scheiße.
Ich weiß mittlerweile, ich hab mich in irgendetwas verrannt. Ich hätte alles besser meistern können…
Das Motiv der Liebe findet sich nur am
Anfang dieses Jahres. . Da war viel Spaß als Douala-Stammgast, da war viel Kompensation gesucht nach meiner Chaosbeziehung 07. Und wieder habe ich mich in etwas verrannt, wieder
über die Stränge geschlagen.
Hand in Hand geht diese eingebildete, ambivalente Gefühlswelt mit dem Motiv des
gefühlten Absturzes.
Vielleicht ja als Konsequenz meines derzeitigen fremdbestimmten Lebens…
Aber ich habe das 12. Schuljahr beendet, habe den Führerschein gemacht, habe die lästigen Theaterproben bestanden. Alles geschafft.
Wie als Zeichen für diesen kleinen Sieg habe ich es geschafft, einen neuen Job zu finden. Dumm nur, dass ich mich da zur Hochsaison wieder verrannt habe. 6 Wochen habe ich gearbeitet, während der Schulzeit ging es weiter. Natürlich mussten da Einschränkungen gemacht werden…angekotzt haben mich oft nur die Einschränkungen, bezüglich
des Weggehens.
Ich kann einfach nie zufrieden sein. Vielleicht habe ich mich übernommen. 13. Schuljahr und zusätzlich 25-30 Arbeitsstunden. Aber es war okay, ich habe es geschafft. Und immerhin habe ich trotz immer noch geringer Bezahlung einen Job, der mir Spaß macht und bei dem ich wenigstens rudimentär kochen lerne…
Was jetzt zu Ende dieses Jahres noch kam, war ein
Akt der Selbstfindung und des Trasparentmachens.. Im Laufe des Jahres habe ich es geschafft, eine böse autoaggressive Gewohnheit abzulegen. Was dann kam, war die innere Abrechnung, die Ursachenforschung. Auch wenn ich zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen bin, glaube ich, ich habe es geschafft. Und nun bin ich ein kleines bisschen stärker geworden…
cleeo - 31. Dez, 16:54