Und?Hast du geschlafen?

Ich bejahe.
Die Festivaleuphorie hat mich nicht mitgerissen. Am Donnerstag ließ mich der Alkohol in einem tiefen und traumlosen Schlaf fallen. Am Freitag die Vernunft und die Aussicht auf 7 Stunden warten vor dem Autritt von RATM. Samstag verbrachte ich die Nacht in einem durchnässten Zelt, mit durchnässtem Schlafsack, Isomatte....

Und das Fazit? 6 Anrufe in Abwesenheit, Muskelkater, gute und schlechte Erfahrungen, Assis und coole Leute, Ringe unter den Augen, durchnässte Klamotten, eckelhafte Nächte und die Müdigkeit, die die nächsten Tage übermannend sein wird...
und alles nur für Rage...und ich bereue nichts!

RAISE YOUR FIST TO RESIST..
Schreien, Brüllen, Schlagen. Die Faust in die Höhe.
Der Samstag bringt nach einer schrecklichen "Nacht" im Zelt Bier am Morgen, ein Piercing am Mittag und für mich noch 7 Stunden in den ersten Reihen des Centerstage. Rage lassen uns warten..und die Stunde, die noch vor dem Auftritt steht ist quälender als die die letzten 5 Jahre ohne sie je live gesehen zu haben...

"Guck, die hat was geschmissen". Nein. Nur Musik. Nur die Euphorie. Nur den Rausch.
Mein TShirt trage ich schon lange nicht mehr, es hängt an meinem Gürtel. Die Hose und der Rest ist noch nass von Nachmittagsregen. Und der Regen, der bei People of The Sun eingesetzt hat. Ich tausche Körperkontakt der ersten Reihen gegen das moshpit im ersten Drittel...
Fight the war, fuck the norm...

brettere ich durch und beinahe hätte es mich auf meiner ersten Autofahrt allein weggefetzt.
So erzählte ich es.
Mensch, du musst am Anfang vorsichtig fahren, wenn du das Auto noch nicht einschätzen kannst.Sagt er, als wir Samstag/Sonntag nachts um vier die gleiche Strecke fahren, die ich am Samstag Abend, nur wenige Stunden davor zum ersten mal allein gefahren bin.

Fahrprüfung habe ich bestanden, Lappen hab ich immer noch nicht. Geschwindigkeitsbegrenzungen sehe ich nicht.
Und so erzähle ich von 80 kmh in der Ortschaft und Extrema von 60 bis 140 auf der Landstraße. Und bin froh, nicht fahren zu müssen. Und obwohl ich nicht fahre, haben wir 140 und fahren in der Mitte, wenn nicht sogar total links.....

Sie öffnet die Tür und ich konnte es ein paar Stunden vorher schon vorhersagen, was sie zur Begrüßung sagen würde....

"Was sagen deine Eltern,wenn du jetzt erst heim kommst?
"
"Die verlorene Tochter ist auch mal wieder da!!!"
Das könnte mich schon aufregen...so vorhersehbar!
Gut, ich bin am Mittwoch Abend gegangen, und Samstag Abend wiedergekommen, Handy-Akku ab Donnerstag aus. Aber: es sind doch Ferien?

Stimmung: absolut aggro.
Ich habe nun nicht mehr fünf, nicht mehr vier, sondern nur noch drei Piercings und könnte kotzen. Meine Zungenmuskulatur scchmerzt nach unzähligen, endlos langen Versuchen, den stumpfen, abgesplitterten Plastikstab wieder durch den Wundkanal der Zunge zu stoßen. Mir war stellenweise auch schwindlig.
Fazit: Stab geht nicht durch, und Stecknadel geht zwar durch, doch der Kopf der Nadel ist kleiner als der Wundkanal, dazu kommt das spitze Ende blabla
Es bleibt grimmige Wut und absolute Unlust auf Packen, Zimmer aufräumen, Studienfahrt.

krank,schmerzgeplagt, erschöpft. Ferien schwankten zwischen Erholung und auslaugender Geselligkeit.
Computer: immer noch kaputt
Enzugserscheinungen: kaum, da meistens Ablenkung
im Falle keiner Ablenkung: schlafen oder Fernsehen schauen am kaputten Fernseher. Eher schlafen.

hatte ich einen Traum...der zweite bewusst wahrgenommene innerhalb von vier Tagen.
Träumte ich am Montag Mittag auf einem Kißlegger Sofa- von Schlaf übermannt- noch von Monsterwellen an der Atlantikküste, vom Tod durch Ertrinken etc, so träumte ich gestern in meinem Bett von...:
Baumelnde Füße. Die Füße gehören zu Menschen. Sie hängen, baumeln. Bin ich dabei? Hänge ich auch schon?
Wir sind in einem Schulgebäude, es ist nicht das SK, aber es ist eine Schule. Die Schule ähnelt einem Verlies, mit schweren Türen. Türen, deren Geräusch beim Schließen nichts Gutes verheißen.
Die Tür schließt sich.
Irgendjemand, irgendetwas hält uns gefangen. Das Zeitgefühl schwindet, irgendwann kommen wir frei. Wir? Wer ist wir? Die anderen Gefangen sind gesichtslos, unbekannt, Habe ich während der Gefangenschaft überhaupt mit ihnen geredet? Hielt diese Gefangenschaft nun Tagen, Wochen, Monate? Die Zahl 16 schwebt vor meinem inneren Auge. Am 16. irgendeines Monats gefangen worden? Wann frei gelassen worden? Oder selbst frei gekommen?
Und so wache ich auf, verwirrt, verschwitzt.
Ein paar Tage davor bin ich mit einer einzelnen Träne im Auge aufgewacht...

ein weiteres Detail, erklärbar durch das RiP-Besprechungstreffen am Tage:
Ich habe einen kleinen Brocken Shit in der Jackentasche. Ich weiß, in irgendeiner Hosentasche ist weißes Speed-Gebrösel. Ich finde es, verliere es, finde es wieder, vergesse, wo es war, finde es. Und über allem schwebt die Frage: aufheben? Konsumieren? Aufheben? Für RiP? Oder genießen, konsumieren....


Und wieder diese Fragen nach dem Aufwachen: Wo ist der Zusammenhang zwischen den beiden Details? Woher kommt dieser Traum? Warum sah ich keine Gesichter?


Warum kann ich nicht einfach von Blumen und Wiesen träumen???

Meine sparsamen Einträge liegen nicht an meinem Mangel an Zeit,sondern an meinem abgekackten Computer..
Gut, Mangel an Zeit traf die Tage seit Freitag vielleicht zu, aber ab heute wird es alles ein bisschen gemütlicher...und bei der Sonne draußen wünschte ich mir echt die Option: Computer drinnen als die Option braun werden.....

Ü30 Stunden verbringe ich wieder "bei Wurzach", und komme wegen Muttertag heim. Pfingsten?Scheiß drauf.
Ü20 Stunden verbringe ich dann in Kißleg.
Improvisierte Grillparty nenn ich es, diesmal nur mit Alkohol und ohne Chemie, mit normalen Leuten, aber ähnlicher Musik.

Ich bin froh über die Ablenkung von Sonntag bis gerade eben und suche mir verzweifelt Beschäftigung, um nicht andauern auf mein Handy zu schauen...


Verpeilt und Verschallert..