Suche Konsens und ein bisschen Frieden
Im Blog herrscht gähnende Leere. Nicht aber in meinem Kopf. Es gäbe viel zu sagen, manchmal, viel zu schreiben. Es gibt lustige Situationen, lustige Begegnungen, Ereignisse.
Es ist nicht so, dass nichts in meinem Leben geschieht, es sind an sich auch nicht triviale Ereignisse. Und dennoch…
Was macht einen Text trivial? Was macht eine Situation zu trivial, um sie minimal öffentlich zu machen?
Ich könnte mal wieder Zwischenmenschliches offen legen. Mich betreffend oder auch nicht. Wie sich Menschen verändern, wie sie sich plötzlich offenbaren. Wie ich die Menschen manchmal sehe, und wie oft leichte Antipathie einer her geht, wenn man plötzlich wenig Kontakt mit jemanden hat. Wie Absenz dazu führt, jeden nicht vorhandenen Konsens in einer Freundschaft überzubewerten.
Gleichzeitig schafft aber oberflächliche Präsenz, und viel Miteinander den Eindruck einer „Freundschaft“. Natürlich muss man Freundschaften erhalten, aber der Zwang dazu verwirrt mich…vor allem, da es mir nicht wirklich leicht fällt, mich einmal selbst zu melden und den Erhalt zu sichern…
Es gäbe viel zu erzählen. Aber ich will nicht Taten und Aktionen auflisten. Ich will keine Probleme auflisten. Will mich aus der Egozentrik herauswinden.
Und manches kann ich auch einfach nicht aussprechen…
Unser Behindertet hat Feierabend und am nächsten Tag, Vatertag, frei. Der Rest von uns musste arbeiten. Was hatten wir für Angst! Gastronomen und Feiertag? Autsch. Und er verabschiedet sich und kennt den Konsens und kennt die üblichen Phrasen und Floskeln und wünscht uns „n scheener Feiertag“.
Ich kann meine Ironie nicht zurückhalten und lache und sage: Ja klaaar.
Er ist eine Sekunde lang verwirrt und wiederholt dann: „Naja, trotzdem. N Scheener Feiertag.“ Vielleicht versteht er keine Ironie. Zurückweisung sowieso nicht. Ignoranz, ja.
Er kennt die Phrasen seiner Umwelt, er kennt den, Achtung: KONSENS. Und passt sich an. Wird glücklich damit.
Ich suche ihn auch, ich finde ihn nicht. Ich finde die Mitte. Ich bin oft Vermittler und manchmal kann ich nicht anders und will auch nicht anders und dann will ich einfach gar nichts, GAR nichts mehr von irgendwas hören. Ich will nicht zwischen Personen stehen, die ich mag und die sich hassen ich will neutral sein, ich will nicht von allen geliebt werden, aber ich will auch nicht gehasst werden.
Ich dachte, das wäre mein Ding: von den einen geliebt, aber dafür richtig, und von den anderen gehasst, und dafür auch richtig…ich dachte, ich will das Extrem, ich will nicht neutral sein…dachte ich immer.
Früher wollte ich das auch. Unscheinbarkeit? Nein, danke. Aber mittlerweile hab ich Angst vor der Welt da draußen, ich habe Angst, mich allein dummen Kommentaren stellen zu müssen. Früher hab ich die schockierten Blicke von überallher geliebt. Mittlerweile habe ich meinen Tunnelblick, weil ich trotz allem nicht mehr unscheinbar sein kann. Blicke treffen mich nicht, aber Worte leider schon. Und je größer die Angst, desto größer die Wahrscheinlichkeit auf Worte, die dann auch immer gezielt treffen.
Ja, ich habe Angst. Nicht immer. Ich habe mehr Angst als früher. Ich habe Angst vor gesichtslosen Worten. Ich habe auch Angst vor weiteren Schlägen. Ich habe Angst vor meiner großen Klappe und ich habe Angst vor meinem Auftreten, mein „Ego“, das jemanden schneller zuschlagen lässt, als bei einer anderen. Ich habe Angst und für diese Angst hasse ich ihn und dieser Hass ist so widerlich, weil ich ihn nicht wirklich auf den Täter projiziere sondern auf mich, auf mein Aussehen, meinen Charakter und meine große Klappe. Und dieser Hass und diese tat, die haben mich so klein gemacht und mein Verstand sagt, ich soll dich hassen und eigentlich will ich dich auch bluten sehen, so wie ich geblutet habe und ich will dich weinen sehen und will dich kriechen sehen und ich will, dass du die selbe Angst hast wie ich sie habe und ich will dass du so schwer daran trägt wie ich, und ich will, dass keine Schmerzensgeldforderung der Welt und keine Anzeige dir je helfen werden und ich will dass du das alles in dein Herz einschließt und ich will dass du die Tränen zurückhalten musst, wenn du es wiederkäuen musst, immer wieder immer wieder und ich wünsche dir den gleichen Verschluss vor dem Mund, der mich hindert das alles auszusprechen und ich wünsche dir so sehr die zwei Tage im Krankhaus mit fetter Sonnebrille und die Einsamkeit, die du mir geschaffen hast, ich wünsche dir meinen hysterischen Anfall von dem Abend, ich wünsche dir die Blicke auf dein geschwollenes, entstelltes Gesicht, ich wünsche dir die tausend Versionen, von der nur die eine stimmt, aber ich wünsche sie dir, die Versionen, die sagen: es war keine Absicht und die sagen: Selber schuld und ich wünsche dir die Flashbacks wenn du die Augen schließt und die Faust immer wieder immer wieder immer wieder auf dich zukommen sieht und ich wünsche dir, dass du einmal so weinst, wie ich geweint habe und wie ich gerade jetzt weine..
Es ist nicht so, dass nichts in meinem Leben geschieht, es sind an sich auch nicht triviale Ereignisse. Und dennoch…
Was macht einen Text trivial? Was macht eine Situation zu trivial, um sie minimal öffentlich zu machen?
Ich könnte mal wieder Zwischenmenschliches offen legen. Mich betreffend oder auch nicht. Wie sich Menschen verändern, wie sie sich plötzlich offenbaren. Wie ich die Menschen manchmal sehe, und wie oft leichte Antipathie einer her geht, wenn man plötzlich wenig Kontakt mit jemanden hat. Wie Absenz dazu führt, jeden nicht vorhandenen Konsens in einer Freundschaft überzubewerten.
Gleichzeitig schafft aber oberflächliche Präsenz, und viel Miteinander den Eindruck einer „Freundschaft“. Natürlich muss man Freundschaften erhalten, aber der Zwang dazu verwirrt mich…vor allem, da es mir nicht wirklich leicht fällt, mich einmal selbst zu melden und den Erhalt zu sichern…
Es gäbe viel zu erzählen. Aber ich will nicht Taten und Aktionen auflisten. Ich will keine Probleme auflisten. Will mich aus der Egozentrik herauswinden.
Und manches kann ich auch einfach nicht aussprechen…
Unser Behindertet hat Feierabend und am nächsten Tag, Vatertag, frei. Der Rest von uns musste arbeiten. Was hatten wir für Angst! Gastronomen und Feiertag? Autsch. Und er verabschiedet sich und kennt den Konsens und kennt die üblichen Phrasen und Floskeln und wünscht uns „n scheener Feiertag“.
Ich kann meine Ironie nicht zurückhalten und lache und sage: Ja klaaar.
Er ist eine Sekunde lang verwirrt und wiederholt dann: „Naja, trotzdem. N Scheener Feiertag.“ Vielleicht versteht er keine Ironie. Zurückweisung sowieso nicht. Ignoranz, ja.
Er kennt die Phrasen seiner Umwelt, er kennt den, Achtung: KONSENS. Und passt sich an. Wird glücklich damit.
Ich suche ihn auch, ich finde ihn nicht. Ich finde die Mitte. Ich bin oft Vermittler und manchmal kann ich nicht anders und will auch nicht anders und dann will ich einfach gar nichts, GAR nichts mehr von irgendwas hören. Ich will nicht zwischen Personen stehen, die ich mag und die sich hassen ich will neutral sein, ich will nicht von allen geliebt werden, aber ich will auch nicht gehasst werden.
Ich dachte, das wäre mein Ding: von den einen geliebt, aber dafür richtig, und von den anderen gehasst, und dafür auch richtig…ich dachte, ich will das Extrem, ich will nicht neutral sein…dachte ich immer.
Früher wollte ich das auch. Unscheinbarkeit? Nein, danke. Aber mittlerweile hab ich Angst vor der Welt da draußen, ich habe Angst, mich allein dummen Kommentaren stellen zu müssen. Früher hab ich die schockierten Blicke von überallher geliebt. Mittlerweile habe ich meinen Tunnelblick, weil ich trotz allem nicht mehr unscheinbar sein kann. Blicke treffen mich nicht, aber Worte leider schon. Und je größer die Angst, desto größer die Wahrscheinlichkeit auf Worte, die dann auch immer gezielt treffen.
Ja, ich habe Angst. Nicht immer. Ich habe mehr Angst als früher. Ich habe Angst vor gesichtslosen Worten. Ich habe auch Angst vor weiteren Schlägen. Ich habe Angst vor meiner großen Klappe und ich habe Angst vor meinem Auftreten, mein „Ego“, das jemanden schneller zuschlagen lässt, als bei einer anderen. Ich habe Angst und für diese Angst hasse ich ihn und dieser Hass ist so widerlich, weil ich ihn nicht wirklich auf den Täter projiziere sondern auf mich, auf mein Aussehen, meinen Charakter und meine große Klappe. Und dieser Hass und diese tat, die haben mich so klein gemacht und mein Verstand sagt, ich soll dich hassen und eigentlich will ich dich auch bluten sehen, so wie ich geblutet habe und ich will dich weinen sehen und will dich kriechen sehen und ich will, dass du die selbe Angst hast wie ich sie habe und ich will dass du so schwer daran trägt wie ich, und ich will, dass keine Schmerzensgeldforderung der Welt und keine Anzeige dir je helfen werden und ich will dass du das alles in dein Herz einschließt und ich will dass du die Tränen zurückhalten musst, wenn du es wiederkäuen musst, immer wieder immer wieder und ich wünsche dir den gleichen Verschluss vor dem Mund, der mich hindert das alles auszusprechen und ich wünsche dir so sehr die zwei Tage im Krankhaus mit fetter Sonnebrille und die Einsamkeit, die du mir geschaffen hast, ich wünsche dir meinen hysterischen Anfall von dem Abend, ich wünsche dir die Blicke auf dein geschwollenes, entstelltes Gesicht, ich wünsche dir die tausend Versionen, von der nur die eine stimmt, aber ich wünsche sie dir, die Versionen, die sagen: es war keine Absicht und die sagen: Selber schuld und ich wünsche dir die Flashbacks wenn du die Augen schließt und die Faust immer wieder immer wieder immer wieder auf dich zukommen sieht und ich wünsche dir, dass du einmal so weinst, wie ich geweint habe und wie ich gerade jetzt weine..
cleeo - 27. Mai, 13:35