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12
Okt
2009

...

„Hallo, hier Drogen-Hotel!“


„Für viele ist der schlimmste Traum, verfolgt zu werden und sich selbst aber unfähig zu finden, die Beine zu koordinieren und wegrennen zu können.
Die schlimmsten Träume für mich sind die, in der ich in einer Situation bin, wo ich schlagen muss, und eigentlich auch kann. Und dann ballen sich meine Fäuste, ich hole zum Schlag aus und wenn meine Faust dann in einem Gesicht landet, dann ist meine Faust so klein und sie wird zu Gummi und mein Schlag richtet nichts aus.“

Zur Zeit träume ich viel. Im Letzten Traum flirte ich mit irgendeinem Barkeeper. Ich zahle, und mein Rückgeld sind zwei 5 Euro Scheine, die aber zu Röhrchen zusammengerollt sind.
Die Röhrchen sind für eine spendierte Line genau vor mir…

Im Stationszimmer gibt es Fachliteratur. Manchmal krampft mein Herz sich beim Lesen zusammen. Da steht etwas von einer Grenzüberschreitung. Die Grenze von Marijuana zu Chemie, an erster Stelle der Chemie Amphetamine, Pep.
Es heißt auch: „Sucht ist das maßlos übersteigerte Verlangen nach „Etwas“, das wir schmerzlich vermissen.“ Eine defizitäre Persönlichkeit, die durch „Etwas“ ersetzt wird. Eine subjektive Kontaktunfähigkeit, eine Art soziale, gefühlte Kontamination. Depressionen und gefühlte Leere.
Und so wie ich es schon mal beschrieben habe, nimmt die Leere aber überhand. Einerseits überlagert die Innenwelt die äußere Realität, aber andererseits ist diese Innenwelt nun selbst kontaminiert: das gefühlte Defizit wird ausgeglichen, das fehlende Selbst wird (chemisch) ersetzt. Die Essenz geht verloren.

„Ich bin halt irgendwie alles. So richtig polytoxi halt. Ich stells mir viel leichter vor, wenn man nur einem Stoff hinterher rennt, als an dem einen Tag Bock auf das eine, und am nächsten Bock auf das andere zu haben.“

Und auch wenn ich bei der Hybris vom Zivi abkotzen könnte, muss ich den Patienten leider doch einen Teil Menschsein absprechen. Denn wenn der Suchtdruck herrscht, wenn es zum Abbruch kommt, dann sind sie in genau dem Moment nicht menschlich. Da herrscht im Inneren etwas anderes, etwas Irrationales, fern jeder Erklärung. Dann ist der Blick stumpf und dahinter ist dann wohl– nichts. Nur die Chemie.
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Zuletzt aktualisiert: 19. Nov, 06:51

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