Oh,wie ich zelten hasse. Erinnerungen 2008
„Hast du eine aufs Auge gekriegt?“
Verschmierter Kajal.
Der Kommentar geht ja noch.
„Scheiß Emo!“ „Jetzt geht sie sich ritzen.“ Sie lachen und fassungslos gehe ich weiter.
Die erste Nacht seit langem im Zelt habe ich hinter mir. Ich komme von der Chemie runter. Komme von der Nacht runter. Und die Realität trifft mich und der Festivalwahnsinn ergreift mich, aber ganz anders. Wo ist die hochgelobte Euphorie, die alle zusammenschweißt?
Ich sehe Zelte, dicht an dicht.
Gruppen, dicht an dicht. Und doch irgendwie separat. Lag vielleicht an uns. Oder an mir „Scheiß Emo“.
Mir ist kalt und ich trage ein weißes Oberteil. Wieder dumme Kommentare. „Zeig uns deine Nippel!“.
Die Leute bei uns am Zelt. „Bitte Mitleidssex!“. Sie sind abstoßend. Festivaleuphorie scheint hier nur Sex und Saufen zu bedeuten. Die Musik ist irrelevant.
Nur in Boxerhorts läuft er vorbei. Wir sagen hallo und er setzt sich zu uns. Redet von der Polizei und vom Kotzen. Lacht.
Wir sitzen bei unseren Nachbarn. Thema Lachgas.
Die zweite Nacht hab ich nicht gut überstanden. Heute Hardcore-Konzert Tag. Ich bin als erste schlafen gegangen. Auf mich warten sieben Stunden Centerstage. Schlafen war trotzdem nicht. Mein Tag beginnt mit ein paar Flaschen Bier. Die Sonne scheint und tut ihr übrigens. Leicht berauscht. Vielleicht ist das ja die Euphorie.
Ich will mich piercen lassen und zwar sofort.
„Ach, Bauchnabel, das ist doch langweilig!“. Ich strecke die Zunge heraus. „Ja okay, das ist gut, aber Nippel ist besser!“. „Hab ich schon…“. Um die Piercerin hat sich eine johlende Gruppe gesammelt. Ich bin fertig und vor mir fällt einer auf die Knie. Er ergreift meine Hand: „Hast du schon jemanden, der dich heiraten wird? .. Jetzt hast du jemanden…“
Centerstage. Es ist ungefähr 15 Uhr. Sieben Stunden, vier oder fünf Bands. Es regnet, wir werden klatschnass. Und tanzen trotzdem. Vielleicht ist das ja die Euphorie.
Dicht an dicht, ich kann nicht rauchen, nicht essen, nicht trinken.
Aber da war sie, die Euphorie.
Und Rage lässt mich die Nächte davor vergessen, ich bin klatschnass, ich bin fertig. Ich bin im moshpit. Ich BIN das moshpit. Freedom.
Ich wanke zum Zelt zurück. Ich bin allein. Alle gegangen.
An den Nachbarn vorbei. Die waren nett.. haben immer gegrüßt. Für Rage war ich hier, bei Rage war ich. Das Zelt ist durchnässt. Mein Schlafsack, feucht. Klamotten durchnässt. Zeltboden durchnässt. Ich überstehe die Nacht. Irgendwie.
Am nächsten Morgen habe ich keinen Grund mehr, da zu bleiben. Keine Motivation. Keine Kraft mehr.
Und nun die Frage: Soll ich diese Euphorie bei einem weiteren Festival suchen? Vielleicht wieder ergebnislos?
Verschmierter Kajal.
Der Kommentar geht ja noch.
„Scheiß Emo!“ „Jetzt geht sie sich ritzen.“ Sie lachen und fassungslos gehe ich weiter.
Die erste Nacht seit langem im Zelt habe ich hinter mir. Ich komme von der Chemie runter. Komme von der Nacht runter. Und die Realität trifft mich und der Festivalwahnsinn ergreift mich, aber ganz anders. Wo ist die hochgelobte Euphorie, die alle zusammenschweißt?
Ich sehe Zelte, dicht an dicht.
Gruppen, dicht an dicht. Und doch irgendwie separat. Lag vielleicht an uns. Oder an mir „Scheiß Emo“.
Mir ist kalt und ich trage ein weißes Oberteil. Wieder dumme Kommentare. „Zeig uns deine Nippel!“.
Die Leute bei uns am Zelt. „Bitte Mitleidssex!“. Sie sind abstoßend. Festivaleuphorie scheint hier nur Sex und Saufen zu bedeuten. Die Musik ist irrelevant.
Nur in Boxerhorts läuft er vorbei. Wir sagen hallo und er setzt sich zu uns. Redet von der Polizei und vom Kotzen. Lacht.
Wir sitzen bei unseren Nachbarn. Thema Lachgas.
Die zweite Nacht hab ich nicht gut überstanden. Heute Hardcore-Konzert Tag. Ich bin als erste schlafen gegangen. Auf mich warten sieben Stunden Centerstage. Schlafen war trotzdem nicht. Mein Tag beginnt mit ein paar Flaschen Bier. Die Sonne scheint und tut ihr übrigens. Leicht berauscht. Vielleicht ist das ja die Euphorie.
Ich will mich piercen lassen und zwar sofort.
„Ach, Bauchnabel, das ist doch langweilig!“. Ich strecke die Zunge heraus. „Ja okay, das ist gut, aber Nippel ist besser!“. „Hab ich schon…“. Um die Piercerin hat sich eine johlende Gruppe gesammelt. Ich bin fertig und vor mir fällt einer auf die Knie. Er ergreift meine Hand: „Hast du schon jemanden, der dich heiraten wird? .. Jetzt hast du jemanden…“
Centerstage. Es ist ungefähr 15 Uhr. Sieben Stunden, vier oder fünf Bands. Es regnet, wir werden klatschnass. Und tanzen trotzdem. Vielleicht ist das ja die Euphorie.
Dicht an dicht, ich kann nicht rauchen, nicht essen, nicht trinken.
Aber da war sie, die Euphorie.
Und Rage lässt mich die Nächte davor vergessen, ich bin klatschnass, ich bin fertig. Ich bin im moshpit. Ich BIN das moshpit. Freedom.
Ich wanke zum Zelt zurück. Ich bin allein. Alle gegangen.
An den Nachbarn vorbei. Die waren nett.. haben immer gegrüßt. Für Rage war ich hier, bei Rage war ich. Das Zelt ist durchnässt. Mein Schlafsack, feucht. Klamotten durchnässt. Zeltboden durchnässt. Ich überstehe die Nacht. Irgendwie.
Am nächsten Morgen habe ich keinen Grund mehr, da zu bleiben. Keine Motivation. Keine Kraft mehr.
Und nun die Frage: Soll ich diese Euphorie bei einem weiteren Festival suchen? Vielleicht wieder ergebnislos?
cleeo - 5. Jan, 15:14