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20
Dez
2008

Unerwartet

Bad Wurzach. Ein Gefühl der Heimatlosigkeit. Mein Feierabend kam zu spät. Jetzt heißt es improvisieren. Mein Tshirt riecht nach Küche und sieht scheiße aus. Neckholderoberteil darunter. Deo hab ich dabei. Keine Schminke. Also Naturlook. Mit Metall.
Die Haare auf. An diesem Morgen habe ich geduscht. Passt. Den Küchengeruch wird der Wind verwehen, so hoffe ich.
Und nun?
In meiner Tasche ist quasi gar nichts. Keine Vorbereitung. Einen Feierabend um halb 10 habe ich nicht erwartet.
Und nun?
Improvisieren. Dann halt einkaufen gehen. Rewe hat auf. Rewe hat Wodka. Stoppen ins Alcazar?
Improvisieren. Lebenskünstler sein. Ich organisiere mir einen Platz zur Fahrt ins Douala. Alcazar würde zwar Schlaf ab vier, halb 5 im Katzenklo bieten. Douala bietet BlackWhite und Schlaf ab halb 8. Nach mehr oder weniger 50 Stunden wach sein.

Wir sind in dieser Wohnung. Plötzlich hockt sie nur noch da und starrt ins Leere. Ihr Gesicht ist weiß, der Blick nicht glasig, sondern auf irgendetwas in der Ferne fixiert. Was sie wohl sieht?
„Ich glaub, der geht’s sehr gut.“ Nein. Irgendwann übergibt sie sich. In meinem Zustand sehe ich die Gastgeberin, die ich immer nur beim Abgehen und betrunken gesehen habe, mit ganz anderen Augen. Plötzlich ist sie wirklich normal. Und ganz normal schockiert von ihrer kotzenden Freundin. Wir sind zu fünft. Ich sehe die Leute und sehe wieder ihr Inneres.
Ihr Freund nimmts lustig. Steckt mich phasenweise an. Ich lache. Beantworte eine Frage. Der andere lacht selber mit knallroten Augen. „Dich verspickts auch grad.“ „Bloß nicht kotzen“ sagt die andere. Ihr Dialekt fällt mir erst jetzt auf. Im übertragenen Sinn könnte ich jetzt kotzen. Sie ist diejenige, die ich ansehe und deren Inneres mich schockiert. Wie sie sich aufführt! Ihr Freundin kotzt und sie zieht irgendeine Show ab mit Pulsfühlen etc! „Du, des kann I jetzt grad gar id glaube!“ Schrecklich.
Alle schauen mich an und dieser Aufmerksamkeit kann ich mich nicht entziehen. Und diese Aufmerksamkeit wirkt surreal in meinem Zustand. Zwischen einzelnen Lachern sehe ich in diese vielen Augenpaare.

Irgendwann gehe ich.

Ich laufe und laufe. Eigentlich kenne ich den Weg und gerade deshalb laufe ich automatisiert den Weg, den mein verdrehtes Inneres mir vorschreibt. Ganz kurz der Gedanke, als ich dieses Haus sehe:
Was, wenn ich jetzt gerade die ganze die falsche Richtung laufe Wenn ich auf meinen Körper gehört habe, der mich aber angelogen hat? Kein Wille dabei gewirkt hat?
Es war der richtige Weg. Ich komme an. Wie bei Kafka gibt es diese Divergenz der Zeiten. Ich dachte, es wäre später, in Wirklichkeit ist es erst halb 2. In meinen Gedanken ist es 3, als ich ankomme. Ungefähr.
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Zuletzt aktualisiert: 19. Nov, 06:51

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