...
Wieder einmal fahre ich Zug. Das Abteil, der Zug, ist kaum besetzt, die wenigen anwesenden Fahrgäste sitzen allein, jeder für sich.
Es ist ruhig.
Am Ende des Abteils bietet sich mir die Rückansicht eines alten Mannes.
Als der Zug im Begriff ist, loszufahren, wird er unruhig. Er spricht, doch er sitzt allein. Einzelne, unzusammenhängende Sätze kommen aus seinem Mund.
Er sitzt völlig allein,
Eine junge Frau, ein Mädchen nur, kaum älter als ich, dreht sich irritiert um. Sie sitzt mit dem Rücken zu dem Mann.
Die Zuggeräusche verhindern, dass ich Genaueres aus dem Gebrabbel heraushöre. Ich meine aber, verschiedene, mindestens zwei verschiedenen Tonarten aus dem vermeintlichen Monolog herauszuhören.
Meine Diagnose: Schizophrenie.
Da meine Ohren aber nicht gut sind, könnte es auch MPS sein...oder keins von beidem.
Er tut mir leid. Wie ich, wird er einfach nur nicht von seiner Umwelt verstanden.
Wir halten und fahren weiter.
Eingestiegen ist ein junger Mann.
Er betritt das Abteil- mein Abteil – und sieht wohl überraschenderweise einen Bekannten. Er stößt eine gutturale Phrase des Erkennens aus.
Er sprich seeehr, sehr langsam. Seine schwäbische Mundart klingt sogar in meinen einheimischen Ohren bäuerlich und derb.
Ich schließe die Augen und erfreue mich stumm meiner Intähligenz.
Wieder halten wir, besagter Jüngling steigt aus.
Durch das Fenster sehe ich seinem triumphalen Abmarsch zu und werde an einen Film erinnert.
Am Anfang war das Feuer
Endstation.
Zum zweiten mal schon...nach jeweils höchstens 20 Minuten Fahrt. Ich steige aus.
Warte.
Ein Mädchen zieht meine Blicke auf sich. Und den von anderen.
Sie ist kleiner als ich, Asiatin, Gothik.
Aufrecht und selbstbewusst steht sie da, wunderschön. Und ich.. ich bin neidisch.
Abfahrt. Abfaaaaaaaahrt
Und weiter geht’s Schnell. Unaufhaltsam.
Durch einige Bahnhöfe rast der Zug uninteressiert.Dabei waren wir eine Kulturstadt. Eine der ersten im Lande! Nun halten nicht einmal mehr die Personenzüge
In drei Sekunden müsten wir da sein
3..
2..
1..
...
Knacken Im Lausprecher. Wir sind da. Ich bin da.Mit einer Minute Verspätung.
DB ist auch nicht mehr das, was sie früher mal war...
....
Heimfahrt. In 12 Minuten kommt mein Zug Richtung Heimat. Abermals unpassiert durchrasen wir Durlesbach. Das kommt mir doch bekannt vor...Auf der Güllna Eisabahna isch a mol a Klärli gfahra
Wieder Endstation.
Mein nächster Zug steht schon. Und wartet. Nicht auf mich. Nicht NUR auf mich.
Abfahrt: in 18 Minuten. 11:27!Wir haben noch fast zwei Stunden Zeit uns sonntäglich herzurichten!
Ich setzte mich. Nach 17 Minuten kommt ein Mann, setzt sich mir gegenüber hin und verwickelt mich in ein Gespräch.
Er nagt an der Spitze seines Regenschirms. Er zuckt unkontrolliert im Gesicht.
Er tut mir leid. Wie ich, wird er wegen seinem Aussehen abgelehnt.
Ich sah heute ein sich leidenschaftlich küssendes Punkerpärchen.
Mitten auf der Straße.
Und ich...ich bin neidisch angesichts dieser Leidenschaft.
Der Typ erinnert mich an meinen ersten Nazi. Ich war 15, er 18. </i>Ich war 17 damals und du noch nicht 20. Du hast mich verraten
Es ist ruhig.
Am Ende des Abteils bietet sich mir die Rückansicht eines alten Mannes.
Als der Zug im Begriff ist, loszufahren, wird er unruhig. Er spricht, doch er sitzt allein. Einzelne, unzusammenhängende Sätze kommen aus seinem Mund.
Er sitzt völlig allein,
Eine junge Frau, ein Mädchen nur, kaum älter als ich, dreht sich irritiert um. Sie sitzt mit dem Rücken zu dem Mann.
Die Zuggeräusche verhindern, dass ich Genaueres aus dem Gebrabbel heraushöre. Ich meine aber, verschiedene, mindestens zwei verschiedenen Tonarten aus dem vermeintlichen Monolog herauszuhören.
Meine Diagnose: Schizophrenie.
Da meine Ohren aber nicht gut sind, könnte es auch MPS sein...oder keins von beidem.
Er tut mir leid. Wie ich, wird er einfach nur nicht von seiner Umwelt verstanden.
Wir halten und fahren weiter.
Eingestiegen ist ein junger Mann.
Er betritt das Abteil- mein Abteil – und sieht wohl überraschenderweise einen Bekannten. Er stößt eine gutturale Phrase des Erkennens aus.
Er sprich seeehr, sehr langsam. Seine schwäbische Mundart klingt sogar in meinen einheimischen Ohren bäuerlich und derb.
Ich schließe die Augen und erfreue mich stumm meiner Intähligenz.
Wieder halten wir, besagter Jüngling steigt aus.
Durch das Fenster sehe ich seinem triumphalen Abmarsch zu und werde an einen Film erinnert.
Am Anfang war das Feuer
Endstation.
Zum zweiten mal schon...nach jeweils höchstens 20 Minuten Fahrt. Ich steige aus.
Warte.
Ein Mädchen zieht meine Blicke auf sich. Und den von anderen.
Sie ist kleiner als ich, Asiatin, Gothik.
Aufrecht und selbstbewusst steht sie da, wunderschön. Und ich.. ich bin neidisch.
Abfahrt. Abfaaaaaaaahrt
Und weiter geht’s Schnell. Unaufhaltsam.
Durch einige Bahnhöfe rast der Zug uninteressiert.Dabei waren wir eine Kulturstadt. Eine der ersten im Lande! Nun halten nicht einmal mehr die Personenzüge
In drei Sekunden müsten wir da sein
3..
2..
1..
...
Knacken Im Lausprecher. Wir sind da. Ich bin da.Mit einer Minute Verspätung.
DB ist auch nicht mehr das, was sie früher mal war...
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Heimfahrt. In 12 Minuten kommt mein Zug Richtung Heimat. Abermals unpassiert durchrasen wir Durlesbach. Das kommt mir doch bekannt vor...Auf der Güllna Eisabahna isch a mol a Klärli gfahra
Wieder Endstation.
Mein nächster Zug steht schon. Und wartet. Nicht auf mich. Nicht NUR auf mich.
Abfahrt: in 18 Minuten. 11:27!Wir haben noch fast zwei Stunden Zeit uns sonntäglich herzurichten!
Ich setzte mich. Nach 17 Minuten kommt ein Mann, setzt sich mir gegenüber hin und verwickelt mich in ein Gespräch.
Er nagt an der Spitze seines Regenschirms. Er zuckt unkontrolliert im Gesicht.
Er tut mir leid. Wie ich, wird er wegen seinem Aussehen abgelehnt.
Ich sah heute ein sich leidenschaftlich küssendes Punkerpärchen.
Mitten auf der Straße.
Und ich...ich bin neidisch angesichts dieser Leidenschaft.
Der Typ erinnert mich an meinen ersten Nazi. Ich war 15, er 18. </i>Ich war 17 damals und du noch nicht 20. Du hast mich verraten
cleeo - 22. Aug, 22:34